Mental Diversity und Belonging – Nachlese zum Frühstücks-Salon am 7.9.
Am 7. September haben ich und Gerhild Deutinger die Herbstsaison mit einem tollen Frühstücks-Salon unter dem Titel „New Perspectives on Diversity“ gestartet.
Wir konnten dafür Sara Riedl, eine langjährige Führungskraft und jetzt selbstständige Beraterin aus dem Silicon Valley, als Interview-Partnerin gewinnen können und haben sie zum aktuellen Status und zu Zukunftsfragen rund das Thema Diversity befragt.
Zuhörende, die sich schon lang mit dem Thema beschäftigen, wird einiges sehr vertraut vorgekommen sein (z.B. dass es notwendig ist, kontinuierlich an dem Thema dran zu bleiben). Einiges war aber doch neu und diese Punkte möchte ich noch einmal für uns zusammenfassen:
- Mental Diversity statt Behinderung: Spricht man bei uns bei ADHS, Dyslexie oder Diagnosen aus dem autistischen Spektrum von Teil-Leistungsschwächen oder gar Behinderung, geht es im Silicon Valley um Mental Diversity. Hier hat sich ein ressourcenorientierter Zugang etabliert, wo Organisationen versuchen Arbeitsbedingungen so zu gestalten, damit spezielle Begabungen in den Teams bestmöglich genutzt werden können. Gleichzeitig fand damit auch eine Entstigmatisierung statt und viele sprechen ganz offen über ihre persönliche mentale Diversität.
- DEI & Belonging: Die Bezeichnung „DEI = Diversity, Equity, Inclusion“ für die entsprechenden Abteilungen oder Strategien sehe ich immer öfter in unseren Organisationen. Im Silicon Valley wurde der Begriff um „Belonging“ erweitert. Dabei geht es um die Gestaltung einer Unternehmenskultur, in der sich alle in all ihren Unterschiedlichkeiten gut einbringen und sich als Teil der Organisation fühlen können. Ich rede schon lange über dieses Thema in Seminaren für Führungskräfte. Als Teil von Initiativen zur Unternehmenskultur kann es noch einmal mehr Kraft gewinnen.
- Psychologisch sicheres Arbeitsumfeld: Wir waren alle sehr neugierig, wie es möglich war, in vielen Organisationen im Silicon Valley eine besonders achtsame und angenehme Arbeitsatmosphäre zu etablieren. Hier wurde im Interview schnell klar, dass dies durch rasche und klare Konsequenzen bei Übertretungen wie z.B. bei verbalen Belästigungen geschehen ist. Zusätzlich haben hohe Schadensersatzzahlungen das Bewusstsein erhöht.